Märchenhaftes Konzert in Obereisesheim

„…und so geschah es.“, mit diesen Worten leitete Karsten Hohage das Stück „Rapunzel“ beim Konzert des Blasorchesters des Musikverein Obereisesheim ein. Der Poetry-Slammer hatte gleich zu Beginn das Publikum für sich eingenommen und führte humorvoll und charmant durch „DAS KONZERT – märchenhaft“, mal als Moderator, mal als Märchenerzähler. Mit den „Kindheitserinnerungen“ spielte sich der beeindruckende Klangkörper gleich in die Herzen der Zuhörer. Ein ins Ohr gehendes Thema voller Dynamik und Ausdruck führte in das Reich der Märchen, Mythen und Legenden. Mit dem altbekannten Märchen von Rapunzel verbanden Hohage und die Musiker gekonnt die vorgetragene Geschichte mit spannungsreicher Musik. Dann ging es rasant in die Zeit der spanischen Erbfolgekriege: „Die Legende von Maracaibo“ meisterte das Blasorchester bravourös. Stolz und kraftvoll stach das Schiff „Maracaibo“ musikalisch in See und die aufkommende Schlacht gegen die britischen Schiffe konnte beginnen. Vor allem das Klarinettenregister zeigte hier sein ganzes Können. Das begeisterte Publikum dankte es mit langanhaltendem Applaus. Nun war wahrlich Zeit für eine Pause, um das Gehörte auf sich wirken zu lassen. Mysteriöse Klänge führten nach der Pause auf die Insel Hawaii und den Mythen um die Feuergöttin „Pele“. Schön und anmutig trat sie auf, um dann gleich ihre ganze zerstörerische Kraft mit einem Vulkanausbruch zu untermauern. Exaktes Zusammenspiel von hohem und tiefem Blech, energische Einsätze des Schlagzeugregisters sowie klangvolle Holzbläser machten diesen Vortrag zu einem Genuss. Auch hier zeigte es sich wieder, dass der MVO eine ganze Reihe ausgezeichneter Solisten in seinen Reihen hat, die dann auch den Abend hindurch in Erscheinung traten. Eine Premiere stand sodann auf dem Programm. Bei dem „Schlaflied für den Seehund“ begleitete das Orchester erstmalig die junge Pianistin Hannah Röger. Voller Gefühl brachte sie das beruhigende Lied wunderschön dar, während die Blasmusiker ihre Melodie dezent untermalten. „Er hat sie alle gehabt,…Sylvester Stallone, Tom Hanks, Michael J. Fox, Harrison Ford und noch viele mehr“, erläuterte Karsten Hohage mit einem Augenzwinkern. Die Rede war von dem amerikanischen Filmkomponisten Alan Silvestri. Eine unterhaltsame Zusammenstellung einiger seiner schönsten Titel erklang leicht und voller Spielwitz in der vollbesetzten Festhalle. Im letzten Stück des Abends ging es abermals um ein Märchen. „Die Schöne und das Biest“ und die Musik aus dem gleichnamigen Disneyfilm brachte nochmals die ganze Spielfreude des Orchesters unter der Leitung von Stephan Schluchter zum Vorschein. Natürlich konnte dieser Konzertabend nicht ohne eine Zugabe zu Ende gehen, die lautstark gefordert wurde. Träumerisch verabschiedete man sich mit der zauberhaften Melodie aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Dirigent Schluchter bedankte sich herzlich beim Publikum und allen Mitwirkenden, die gleichsam dafür gesorgt haben, solch ein märchenhaftes Konzert zu ermöglichen. Mit einem musikalischen Schmankerl warteten schließlich die starken Blechbläser auf und entließen alle freudig  mit der Titelmelodie aus „Nils Holgersson“.

Märchenhaft!!!
Märchenhaft!!!

 

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