„Grandios“, „Wunderschön“, „Ich konnte mir die Berge richtig gut vorstellen“, „es hat mich tief berührt“, „ein ganz tolles Konzert“ – dies und mehr konnte man am vergangenen Samstag von den Zuhörern des gut besuchten Jahreskonzertes des Musikverein Obereisesheim hören. Die 38 Musikerinnen und Musiker um Dirigent Stephan Schluchter hatten mit ihrem Programm und ihrer gezeigten Spielfreude das Publikum begeistert. Heroisch begann „DAS KONZERT – heldenhaft“ mit „Summon the Heroes“, der olympischen Eröffnungsfanfare von 1996. Zu welch homogenen und gleichfalls differenzierten Klangbild das Orchester fähig ist, bewies es bei „Alpina Saga“ von Thomas Doss. Die Erhabenheit des Berges, der dynamische Aufstieg eines heldenhaften Bergsteigers, die raunenden Naturgeister und die große Freude über die erlebten Naturereignisse wurden exzellent musikalisch dargestellt. Majestätisch getragen erklang die „Jupiter Hymne“, an Gedenken an einen wahren politischen Helden und Kämpfer für die freiheitlichen Grundwerte – Winston Churchill. Helden erweitern ihren Horizont, da die Neugier größer ist als die Angst. Auf zu neuen Horizonten machten sich die Musikerinnen und Musiker beim Stück „Towards a new horizon“ von Steven Reineke. Nach der Pause wurde es wahrlich super mit der „Superman Suite“. Alle Register zeigten ihr Können, energische Blechbläser, leichte und verträumte Holzbläserklänge mischten sich mit der treibenden Kraft der Schlagzeuger. Wobei auch der von Komponist John Williams humorvolle Blick auf das Superhelden Comic zum Vorschein kam. Mit „Redemption – Erlösung“ legte das Orchester den Fokus auf die einem ganz nahestehenden Helden. Menschen, die einem hilfreich zur Seite stehen und so zum ganz persönlichen Helden werden können. Temperamentvoll ging es bei „El Meu Iaio“, einer spanischen Paso Doble, weiter. Sinnbildlich für all die starken Frauen, die Neues wagen und mutig vorangehen stand „No Roots“ von Alice Merton. Mit diesem richtig groovigen Titel stellten die Obereisesheimer auch unter Beweis, dass sie sich in vielen musikalischen Bereichen zu Hause fühlen und diese gekonnt auf die Bühne bringen. „Die glorreichen Sieben“ bildete den offiziellen Abschluss dieses Konzertabends. Aber es war klar, dass ohne mindestens eine Zugabe die Bühne nicht verlassen werden konnte. Stehende Ovationen waren hierfür nur ein kleiner Hinweis. Einzustehen für demokratische Grundrechte und Umgangsformen, eine offene und tolerante Gesellschaft zu verteidigen ist heutzutage wichtiger denn je, erinnerte Stephan Schluchter bei der Anmoderation der Zugabe. Alle Anwesenden gaben ihm mit großem Applaus recht. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass wir die erreichte Freiheit auch für unsere Kinder erhalten und auch dafür kämpfen. Exemplarisch war hierbei die „Washington Post“ zu nennen, eine Zeitung, die dies seit Jahrzehnten macht und titelgebend für den folgenden Marsch war. Oft reicht wenig, um ein Held zu sein. Für kleine Kinder reichen schon die Eltern, die sie in den Schlaf singen. Mit der ruhigen, getragenen Zugabe „Abendmond“, einer warmherzigen Komposition von Gute-Nacht-Liedern von Thiemo Kraas vollendete das Blasorchester ein rundum sehr gelungenes Konzert. Treue Fans und auch viele neue Zuhörer waren sich danach einig: „das war super“. Und dankten dies mit ihrem Beifall nicht nur den vielen jungen sowie den erfahrenen Akteuren auf der Bühne, sondern auch dem Organisationsteam um die drei Vorstände Philipp Keicher, Michael Keicher und Florian Horch.
Bald ist wieder was los beim MVO und somit auch in Obereisesheim: am Samstag, 24. November findet der „Obereisesheimer Winterzauber“ im Hof der Familie Ranger in Obereisesheim statt. Natürlich mit Musik vom MVO, dann vielleicht nicht heldenhaft, aber bestimmt wieder mit voller Leidenschaft.